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Hans-Peter Knoll aus Osnabrück mit seinem Boxer: Einfach geblieben.
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Rudern und treten, schwimmen und springen
Badevergnügen am Hammersee
Vor allem für Kinder ein Paradies

Mit „es war einmal“ beginnen Märchen, Geschichten also, in denen es nur so wimmelt von Hexen und boshaften Zauberern. In aller Regel wird solches Gelichter von einer schönen Fee in Schach gehalten oder dem einzigen Prinzen, der wirklich mutig ist. Schauplätze für derlei Schlachten zwischen Gut und Böse sind in der Oberpfalz zum Glück noch recht dicht gesät. Meistens handelt es sich um wahre Idyllen.
Damit sich das Märchenpersonal auf seiner Bühne richtig wohl fühlt, muss es im Wald gehörig spuken, müssen Quellen sprudeln und Bäche rauschen. Es sollte möglichst ein See durch Baumstämme funkeln und das Schilf am lichtdurchfluteten Ufer wispern. Wenn dann auch noch ein dicker Hecht durchs Wasser pflügt und eine Bauchlandung hinlegt, gibt es eine Schrecksekunde zum Gruseln gratis dazu – zumindest für die Karpfen.
Über Wurzelwerk und durch Schwarzbeergesträuch geht es zum nördlichen Ende des Weichselbrunner Weihers. An der steingefassten „Rechenquelle“ beschatten Fichten eine Bank. Ein idealer Platz, um sich nach einem Spazierweg am Ufer entlang erst einmal zu räkeln. Seit einigen Jahren ist der Weichselbrunner Weiher für Badende gesperrt. Im dortigen Naturschutzgebiet dürfen weder Blumen gepflückt werden noch Hunde frei laufen. Dafür ist Ruhe eingekehrt. Nur die Frösche quaken.
Noch in den frühen 80er Jahren schaufelten Kanuten durchs Wasser, die sich mit ihren Paddeln in den Seerosen verfingen. Am Ufer wurden Schnitzel verzehrt, wurde geplanscht und lauthals gejohlt. Erst am Abend war es still, dann, wenn die Badegäste gingen und die Angler kamen. Ein Surren war zu hören, dann landete der Haken samt Schnur weit draußen im See. Die Angler sind geblieben. Ebenso der Trimm-Dich-Pfad aus den 70er Jahren, der jetzt Vita-Parcours heißt. Die Anlage wirkt nach wie vor gepflegt. An den Stationen ist frischer Sand aufgeschüttet.
Ein Riesenspaß und zentraler Treffpunkt für Kinder ist das Wassertrampolin, das zum Camping-Platz Weichselbrunn am benachbarten Hammersee gehört. Umsäumt ist es von duftenden Kiefern. Das weitläufige Gewässer mit Ruder- und Tretbootverleih sowie idyllischen Badeplätzen gilt als beliebtes Naherholungsziel. Aber nicht nur das. Einige Gäste kommen von weit her: Am Parkplatz stehen Autos mit Kennzeichen Amberg, Neumarkt, Nürnberg und München friedlich vereint. Sogar ein Kleinbus aus Estland ist da. Wahrscheinlich hat es sich herumgesprochen, dass die Seen in der Oberpfalz noch nicht so überlaufen sind wie die in Oberbayern oder Franken.
Hans-Peter Knoll aus Osnabrück verbringt seinen Urlaub schon seit 13 Jahren am Hammersee. Beim ersten Mal, da „ist auch so ein heißer Sommer gewesen“, erzählt er. „Wir wollten warten, bis es kühler wird und dann wie geplant nach Ungarn weiterfahren. Aber wir sind in Bodenwöhr gut aufgenommen worden und einfach geblieben.“

Kröten statt Kanuten
Sommerliche Stille am Weichselbrunner Weiher

Früher Abraumhalde, heute Seenplatte
Naherholungsgebiet erster Güte

Service Bodenwöhr