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Beliebt als Souvenir sind die Glaskiesel.

Highlight in Farbe und Form
Garten Punzmann überzeugt mit "Gehölze des Ostens"

„Auf der Landesgartenschau 2006 in Marktredwitz haben wir uns selbst übertroffen“, sagt Rainer Punzmann. Tatsächlich kann man ihm nur zustimmen. Besonders was seine Strahlkraft anbelangt, war mit dem LGS-Schaugarten ein virtuos gestaltetes Kleinod gelungen. Allerdings sind die Anlagen auf dem Menzlhof, dem Firmengelände von Garten Punzmann bei Windischeschenbach (Lkr. Neustadt a. d. Waldnaab, Oberpfalz), ebenfalls sehenswert. Es misst allein im Bereich der Baumschule 25.000 Quadratmeter. In leichter Hanglage sind üppige Heidegärten untergebracht, kombiniert mit Buchs und allerlei Gehölzen. Angeordnet als Gartenräume auf mehreren Ebenen, umspielen sie einen Bachlauf und Teiche.
Fließende Übergänge erwecken dabei den Eindruck, als sei man in einer zwar perfekten, in ihrer Perfektion aber rein zufällig entstandenen Naturlandschaft unterwegs. "Ars topiaria" lautet das lateinische Zauberwort, das einem solchen Erscheinungsbild seinen glanzvollen Reiz verleiht. Gehölze so zuzuschneiden, dass sie sich anmutig in die Umgebung einfügen, ohne künstlich zu wirken, gilt als eigentliche Krone der Gartenkunst. So viel Können entfaltet sich auch auf wenigen Quadratmetern, mit denen man etwa bei einer Gartenschau haushalten muss.

Geschickt zentriert
„Gehölze des Ostens“ hieß der Beitrag von Garten Punzmann auf der LGS in Marktredwitz, dem in Cheb/Eger die „Gärten des Westens“ als Pendant entsprachen. Auf kleiner Fläche kontrastierten bei Punzmann strenge Ordnung und fließende Formen. Metallplatten als vertikale Beetbegrenzungen unterteilten den Garten in eine klar gegliederte Abfolge von Rechtecken und Halbkreisen.
Stufenförmig liefen die Beete auf ein Zentrum zu, markiert von hohen Etagenbäumen und zwei bogenförmigen Buchen. Orangefarbene Trennelemente grenzten dort die Anlage von der Umgebung ab. Zugleich schufen sie eine Verbindung zum zentralen Gebäude der LGS, einst eine Weberei, die zur Gobelin-Manufaktur umgewandelt wurde. Als Paukenschlag wirkte die orange Farbe. Sie sorgte dafür, dass der Bereich mit den Bögen und Etagenbäumen als Höhepunkt und Zentrum wahrgenommen wurde. Originellerweise befand man sich dort aber gar nicht in der Mitte des Gartens, sondern eher am Rand.

Materialvielfalt: Glas, Holz und Gestein
Hoch gewachsene schlanke Buchen mildern den Eindruck von Strenge gleich beim Betreten von Punzmanns Gartenreich. So fühlt man sich trotz der übersichtlichen Gliederung geborgen. Granitsteine geben dem Relief eines angedeuteten Höhenrückens Halt, über den sich ein Band aus runden Formen von Buchsbaum schiebt. Weiße Glaskugeln heben sich davon ab, passend zum hellen Schotter auf den Wegen. Der kleinwüchsige Japan-Ahorn setzt einen roten Tupfer.
Die Beete wurden nach jahreszeitlichen Schwerpunkten angelegt: Formgehölze, vor allem Buchs, ferner exotische Fruchtgehölze und Asiaten aus dem saueren pH-Bereich wurden verwendet. Als Sommerblüte dominieren Hortensien unterschiedlichster Art, aber auch Rosen. Harmonie im Gesamtbild vermittelt sowohl der Garten als auch seine Einbindung in die Umgebung. Magische Anziehungskraft üben allerdings die dekorativen braunen Glaskiesel am Boden unter den Etagenbäumen aus. Sie werden von der Firma Nabucco in Windischeschenbach hergestellt und haben sich als beliebtes Souvenir entpuppt. Rainer Punzmann nimmt es gelassen, dass sie nach und nach verschwinden.

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Blickfang: Garten als abstraktes Gemälde.

Garten Punzmann
"Gehölze des Ostens"