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Veranstaltungstipps November

Ausstellung
Luft – Poetische Qualitäten und turbulente Höhepunkte
30.09. bis 13.01., Vernissage: 29.09.
Amberg, Luftmuseum (Eichenforstplatz)
PR-Text: Ausstellung in der Galerie Schloss Mondsee 23. Juni bis 16. September 2007
Die Kunst versteht die Luft als etwas Existenzielles, ohne sie gibt es kein Leben. Zudem war und ist der Raum zwischen Erde und Himmel erfüllt von mythischen Vorstellungen. Luftwesen wie die Engel bevölkern diesen Raum. Putti rasten gelegentlich auf einer Wolke. Und die technischen Errungenschaften, mit deren Hilfe der Mensch diesen Raum zu erobern trachtet – von Ikarus bis zu den Spaceshuttles -, stellen eine weitere Herausforderung für die Kunst dar.
Wenn der Traum vom Fliegen auch wahr geworden ist, so ist die Rückkehr zur Erde doch unabdingbar. Auch dies ist von Künstlern thematisiert worden.
Wolkenformationen, die als skulpturale Luftgebilde erscheinen können, bilden unmittelbar in der Luft wirkende Kräfte und Strömungen ab. Zugleich sind sie Projektionsfläche für transzendente und mythologische Phantasien. Beispiele dafür finden sich durch die Zeiten hindurch etwa bei Hans Baldung Grien, Lovis Corinth und Felix Vallotton.
In Form des Windes entwickelt Luft teils nutzbare Energie – siehe von Alfred Kubin dargestellte Windmühlen -, sondern auch zerstörerische Wucht.
Mit Montgolfiere begann der technische Vorstoß in den Luftraum. Er kann aber nicht nur mittels Ballons, Luftschiffen, Flugzeugen und Raketen erfolgen, sondern auch auf magische Weise wie zum Beispiel mit Hilfe eines fliegenden Teppichs.
Die KünstlerInnen setzten sich mit dem Thema in verschiedenen Medien und oft auf sehr komplexe Weise auseinander. So ist in der Ausstellung eine Fotografie einer an der Decke schwebenden Puppe des österreichischen Künstlers Werner Reiterer zu sehen, die genau den Körperproportionen des Künstlers entspricht. Von einer Presslufttasche, die als eine Art Ersatzballon dient, führt ein Schlauch zum Mund der Puppe. Der Vorgang des Atmens nötigt den Menschen zu einem permanenten Austausch mit der Umwelt. Der holländische Künstler Servaas führt dies mit einer Arbeit aus dem Jahr 1981 auf anschauliche und zugleich ironische Weise vor: Ein Video zeigt den Künstler, wie er in Richtung des Betrachters bläst. Eine reale Feder, die sich vor dem Monitor befindet, wird offensichtlich dadurch in Bewegung gesetzt.
Die Luft, nur scheinbar ein Nichts, erweist sich als ein spannendes Thema, das die Kunst zu einer Fülle überraschender Deutungen herausgefordert hat, die in der Ausstellung sichtbar werden, u.a. mit Werken von Thomas Bretl, Burkert/Tornquist, Lovis Corinth, Simone Decker, Judith Eisler, Hans Hemmert, Dorothee Golz, Hans Baldung Grien, Alfred Kubin, Thomas Kühnapfel, Kai Kuss, David Moises, Ursula Palla, Josef Schwaiger, Gerold Tusch, Otto Zitko.
Dr. Werner Thuswaldner
Ausstellungskonzept: Dr. Eleonora Louis
Kunstbeirat: Dr. Peter Assmann, Dr. Eleonora Louis, Mag. Martina Schoberleitner, Dr. Werner Thuswaldner
Projektleitung: Mag. Andrea Hofinger
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.


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