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Tatsächlich: Alles hat auf eigene Art Kopf und Fuß
Ausstellung „EveryWEN“ von Wolfgang Herzer
Arbeiten aus 20 Jahren im Literaturarchiv

„WEN“, das ist das Autokennzeichen der Stadt Weiden. Fast jeder Oberpfälzer kennt es. Aber wer kennt Herrn Herzer oder gar sein kreatives Umfeld samt Familie und den Kunstverein Weiden? Eine Sonderschau hat Herzers Werk im Herbst/Winter 2005 ins rechte Licht gerückt. Der Titel? „Geschichten aus EveryWEN“. Als Kuratorin organisierte Anette Ruttmann die Sonderschau über Wolfgang Herzer. Zu sehen waren Comics, Arbeiten auf Papier und Skulpturen aus zwei schöpferischen Jahrzehnten.


Da ist einer auf dem Foto, der im Eiltempo über die Wiese läuft. Auf der Vorderseite seines T-Shirts sind die Großbuchstaben O und S zu lesen, über den Kopf trägt er eine Papiertüte mit zwei Gucklöchern für die Augen gestülpt. Die Arme hält er weit ausgebreitet, so als wollte er die ganze Welt umarmen. O und S, die beiden Buchstaben stehen für eine Fantasiefigur des Kunsterziehers, Galeristen und Künstlers Wolfgang Herzer. Herzer alias Sheriff hat zusammen mit seiner Ehefrau Gabriele Hammer 1992 den Kunstverein Weiden gegründet.
Ab und zu mal ein Anderer sein, ist eine seiner leichtesten Übungen. Zumindest dann, wenn es darum geht, den Aktionsradius für sich selbst und die Seinen zu erweitern. Kein Wunder also, dass Sheriffs Ehefrau auf den Namen Vulkana hört und die gemeinsamen Kinder als Lückenknüllerkids firmieren. Die comicähnlichen Geschichten um „Die Lückenknüllerkids“ bilden einen der drei Programmpunkte von Herzers Ausstellung „Geschichten aus EveryWEN“ im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg.
Wie man sich so fühlt als Lückenknüllerkid, wenn das Leben in Assoziationsketten einmündet und gemeinsame Erlebnisse das Material abgeben für künstlerisches Schaffen? Sicherlich nicht sonderlich eingeengt in ein strenges Regelwerk erzieherischer Maßnahmen. Vielmehr fragte die Vierjährige Tochter abends regelmäßig nach, ob wieder neue Comics fertig sind. Da kommt man als Vater in Zugzwang, der dem schöpferischen Tatendrang nicht unbedingt abträglich zu sein scheint. Zwar sind die Kinder inzwischen erwachsener, aber Herzer hat die Produktion erfreulicherweise immer noch nicht eingestellt.

Kunst als Fokus und Leitmotiv
Wechsel von Identitäten sorgt für Inspiration

Geburt neuer Welten
Familienleben als Comicstreifen organisiert

Engel und Totenbrett:
Vom Standpunkt des Künstlers aus betrachtet