Botanische Rarität mitten im Schnee
Steinwald zählt zu den ältesten Gebirgen der Welt
Wanderwege im Steinwald
Genügsam und wenig verfroren
Im Steinwald ideale Bedingungen
„Der flachgründige, saure Verwitterungsboden mit seinem geringen Gehalt an Kali, Calcium und Phosphor lässt nur ein dürftiges Pflanzenwachstum zu. Doch überzieht jedes Frühjahr weithin leuchtend die Schneeheide (Erica carnea) den Rücken des Föhrenbühls und der Kenner findet hier in den Felsspalten und an den Felsrändern seltene Flechten und Farne, eine ausgesprochene Serpentinvegetation...“ (In: Josef Höser: „Geschichte der Stadt Erbendorf“, Hrsg. v. Stadt Erbendorf
Purpurrot auf weißem Grund
Weithin leuchtend überzieht Schneeheide die Flussniederungen bei Grötschenreuth nördlich von Weiden. Buschige Blütenrispen, dazu die schmalen dunkelgrünen Blättchen, die sich aus dem Schnee hervor- und der Sonne entgegenrecken. Im Gegensatz zur Blütenopulenz steht die pittoresk karge Landschaft am Steinwald.
Aber was heißt hier schon Landschaft? Von einem illustren Auf und Ab müsste die Rede sein, von Nischen und Felsritzen, von Senken, Mulden und sanftem Gewölb. Moos und Flechten fügen sich umso geschmeidiger, je schroffer sich der nackte Felsen aufwirft, je knorriger sich das zu Tag liegende Wurzelwerk auf dem Waldboden verknotet. So gesehen ist auch die karge Landschaft opulent.
Zu den allgegenwärtigen Kontrasten passt, dass ausgerechnet ein so anmutiges Gewächs wie die Schneeheide sein Lebenselixier aus dem kargen Boden des Steinwalds saugt. Zur Genügsamkeit kommt der unwirtliche Zeitpunkt für die lachsfarbene bis purpurrote Blüte. Sie ereignet sich wie jedes Wunder fast unbemerkt: genau zwischen Winter und Frühling.
Historisches:
„Die Schneeheide (...) war als Wildpflanze bereits im 17. Jh. bekannt (...). Aber erst im 19. Jh. fand sie als Zierpflanze Eingang in die Gärten (...), und der mecklenburgische Pfarrer Wredow hob 1818 in seinem Gartenfreund ihre Vorzüge hervor:
„’Sie kömmt im Freien sehr gut fort... Sobald die Erde offen ist, fängt sie schon an zu blühen.’ Durch ihre frühe Blütezeit stieß die Schneeheide auf zunehmendes Interesse.“ (In: Heinz-Dieter Krausch: „’Kaiserkron und Päonien rot’...– Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen“, Dölling und Galitz Verlag, München 2003