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In Würde gealtert: Infosäule auf der Krambrücke.

Infosäule für mehr Transparenz
Lebendige Demokratie als Stilfrage

Steinpfalz Publikationen
Infosäule für mehr Transparenz
Lebendige Demokratie als Stilfrage

Etwas abgerissen hat sie zum Schluss ja schon ausgeschaut, unsere Infosäule zur Baustelle Schiffgasse. Es wurde gefieselt (an den Plakaten), geklebt (themenfremde Poster sowie Sticker, u. a. von den „St. Pauli-Fans gegen rechts“). Es stellt sich schon die Frage, wer sich da nachts hinstellt und sich die Mühe macht, Papier abzupopeln. Nichtsdestotrotz: So sieht lebendige Demokratie nun mal aus. Anscheinend sieht lebendige Demokratie auch so aus, dass zuerst Unterschriften gesammelt werden gegen Anwohnerparkplätze (vom Verein Menschengerechte Stadt), diese dann seitens der Stadt tatsächlich gestrichen werden, und dann – bei Prostest der Anwohner – darüber nachgedacht wird, die Parkplätze doch wieder zuzulassen. Lebendige Demokratie zeigt sich eben nicht unbedingt im Hochglanzformat und an reibungslosen Abläufen, die von oben herab verordnet werden. Entscheidend ist auch nicht immer, „was hinten rauskommt“, frei zitiert nach einem Wort des Altbundeskanzlers, sondern auch, auf welche Art und Weise Lösungen gefunden werden. Man könnte auch sagen, dass es sich dabei um Stilfragen handelt. Stil ist ja im Grunde genommen nichts Oberflächliches, sondern etwas Entscheidendes. Ellenbogenmentalität und ein dickes Fell erweisen sich nur dann als zielführend, wenn der Stil keine Rolle mehr spielt. Ein Verlust von Würde geht damit einher. Anders herum: So kann denn auch eine abgerissene Infosäule Würde ausstrahlen. Inzwischen schmückt eine neue Info-Stele, ebenfalls aus dem Hause "Steinpfalz Publikationen", das obere Ende der Schiffgasse.