Sie müssen sich das so vorstellen...
Jürgen W. Ruttmann über seinen Werdegang
Zuerst nach Übersee, dann in die Oberpfalz
Etwas widerwillig hat sich Jürgen W. Ruttmann zum Fototermin die ankerförmige Brosche ans Revers gesteckt. Das sei doch eher was für Frauen und überhaupt - nach Männern werde in aller Regel ja kein Schiff benannt. In der Reederfamilie Ruttmann, seit mehr als zwanzig Jahren ortsansässig in Schnaittenbach (Lkr. Amberg-Sulzbach), ist man der langen Tradition treu geblieben. Auf Anette, Anna und Julia wurden schon Schiffe getauft - die Namen von Ehefrau und Töchtern. Nur Sohn Matthias ist bisher leer ausgegangen, aber der übernimmt schließlich einmal die Firma.
"Eines Tages haben wir uns gefragt, ob wir das nicht alles selbst machen können. So ist das in den 70er Jahren entstanden. Die amerikanische Reederei, die mein ehemaliger Arbeitgeber war, hat dann die Transporte verloren. Ich habe sie alle selbst gemacht, und zwar mit finanzieller Unterstützung für das erste Schiff durch die damaligen Amberger Kaolinwerke (AKW)."
Ein bisschen vorlaut sei er schon immer gewesen - mit den entsprechenden Konsequenzen. Reeder Jürgen W. Ruttmann holt aus zum Erzählen: Als ihn Hapag Lloyd in jungen Jahren per Handstreich für drei Jahre nach Kolumbien versetzte, wollte e r nur für zwei Jahre gehen. So eine Hausordnung ist ja nicht die Bibel, meint er und amüsiert sich noch heute. Schließlich sollte man die eigenen Regeln immer mal ändern können.
Die Hamburger Reederei sah das anders. So vorlaute junge Leute könne man nicht brauchen, beschied man ihm, und er möge sich doch bitte einen neuen Job suchen. Den fand Jürgen W. Ruttmann wenig später in Amerika, und siehe da: Er konnte auch dienen. Fünf Jahre in den Vereinigten Staaten und dann noch zwei Jahre in Holland war Ruttmann für eine amerikanische Reederei tätig. In Rotterdam allerdings bereitete er sich nebenher bereits auf den Absprung als eigenständiger Unternehmer vor. Wie? Das ist schon wieder eine andere Geschichte.
Download: Interview als WORD-Datei
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