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Arme Schweine!
In Nürnberg protestiert Deutsche Tierlobby

Arme Schweine!
In Nürnberg protestiert Deutsche Tierlobby

Während sich Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner angesichts ihres "Agrarkompromisses" selbstzufrieden die Hände reibt, dürfen Millionen von Muttersauen, wenn es nach ihr und ihren Folterknechten geht, noch mehr als zehn Jahre lang ein quälendes Dasein im Kastenstand fristen. Ist halt nicht so süß wie ein Küken, und im Osternest sitzt so ein Schwein halt auch nicht.
Jeder weiß, dass permanentes Stehen ohne die Möglichkeit, sich bequem setzen oder hinlegen zu können, eine Foltermethode darstellt. Genau diese Foltermethode aber wendet man in der Massentierhaltung an, und zwar so lange, bis Tiere vor Erschöpfung regelrecht krepieren. Derweil bieten Discounter Schweinfleisch zu Dumping-Preisen an, um Schnäppchen-Jäger, denen der Appetit offenbar nicht einmal angesichts solcher Bilder vergeht, per Postwurfsendung heiß zu machen.
Das Bayerische Fernsehen beließ es diesmal nicht beim Abfilmen der Demo, sondern besuchte die Ställe, wo sich die Qualhaltung im Kastenstand sehr genau beobachten lässt. Völlig verkrümmt säugen diese Mutterschweine dann auch noch ihre Ferkel, kniend sozusagen: Mehr Ausbeutung geht nimmer! In zehn Jahren, sagt Jürgen Dierauff von der "IG der Schweinehalter Deutschlands", werde man nur noch die Hälfte der Schweinehalter in Deutschland haben. Was für ein Glück! Man/frau kann nur hoffen, dass es die restlichen Tiere dann wesentlich besser haben als heute. "Weniger ist mehr", das gilt auch für den Fleischkonsum. So gesehen schließen sich Verantwortung und Genuss keineswegs aus. Aber bei solch einer Tierquälerei sollte wirklich Jeder und Jedem der Bissen im Halse stecken bleiben.
https://www.br.de/mediathek/video/nuernberg-tierschuetzer-protestieren-gegen-schweinehaltung-im-kastenstand-av:5f8d439feeffee001b8905fd

Kommentar: Sigrid Merkl, 26.10.2020