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Von wegen „Geiz ist geil“. „Sei schlau, gib was her“, muss es heißen, findet das Füchslein von Angelika Bankel, zu sehen in der Jahresausstellung der „Amberger Künstler“. v.l.n.r.: Heini Hohl, Sandro Maxim, Achim Hüttner, Ebo Rau, Johann Ferstl.

Zusammenstehen für einen guten Zweck
Jahresausstellung "Amberger Künstler" 2005
Bei Versteigerung stattliches Ergebnis für Ebo Rau

Seit seiner glücklich überstandenen Krebserkrankung vor acht Jahren praktiziert Dr. Ebo Rau nicht mehr als Arzt. Stattdessen engagiert er sich im Ehrenamt für seelisch oder materiell Hilfsbedürftige. Der Sechzigjährige scheint damit eine Art von Erfüllung gefunden zu haben. Im Gespräch merkt man ihm an, dass da jemandem ein zweites Leben geschenkt wurde.
Als Autor von Tagebüchern, Kalendern und Ratgebern ist er bereits bundesweit ein Begriff. Dafür hat er „selbst viel investiert“, wie er sagt. Zur Versteigerung sind naturgemäß auch alte Bekannte und Freunde erschienen. Er findet es „sehr schön, dass die Amberger Künstler auf diese Weise auch wieder was weitergeben.“


Zwei- bis dreimal mehr Besucher als in den Vorjahren konnte Achim Hüttner zur diesjährigen Versteigerung in der Alten Feuerwache begrüßen. Radierungen, Aquarelle und Grafiken, kostenfrei zur Verfügung gestellt von der Gruppe Amberger Künstler, fanden zum Großteil begeisterte Abnehmer. Die Erlöse gehen auch diesmal wieder an die Stiftung von Dr. Ebo Rau.
795 Euro, ein Traumergebnis also, konnte Hüttner einfahren. Als der letzte imaginäre Hammer fiel, waren gut zwanzig Arbeiten von Anne Dreiss, Johann Ferstl, Heini Hohl, Ulrike und Hans Lauter, Sandro Maxim, Helmut Rösel und „Moderator“ Achim Hüttner unter die Leute gebracht. Besonders reißenden Absatz fanden heuer Radierungen mit Katzen-Motiven. Sandro Maxim setzte sich ebenso mit dem Thema Stubentiger auseinander wie Hüttner. Und tatsächlich ist das Sujet ja nicht totzukriegen, ganz egal, ob sich das Tier in der Schmuseversion gebärdet, als Maskottchen für die Kunst im allgemeinen oder eher als tyrannischer Hausdrache im besonderen.
Bei so viel Erfolg wollen die Amberger Künstler in der kommenden Wochen noch mal eins draufsetzen. Und deshalb geht die Versteigerung in der Alten Feuerwache am kommenden Donnerstag um 19 Uhr in die zweite Runde. Ob dann noch mal Katzen mit dabei sind, sei einmal dahingestellt. Aber schließlich gibt es noch andere Schätze oder Schätzchen zu erwerben. Den Höchstpreis von 70 Euro erzielte bei der Versteigerung am vergangenen Donnerstag eine aquarellierte Originalzeichnung von Heini Hohl.
Ein erstaunlich schlichtes Amberg-Motiv präsentiert sich zart überblendet von vertikalen Strukturen. Fast erinnern sie ein bisschen an Wolkenkrater, so dass das Ganze eine angenehm urbane Färbung annimmt. Mit leichter Hand zu Papier gebracht und daher von souveräner Eleganz, liegen solche Arbeiten derzeit ganz auf Hohls Linie. In der Jahresausstellung 2005/06 kosten sie regulär rund 500 Euro.
Es lässt sich also manches Schnäppchen machen. Letztlich ging und geht es aber natürlich auch und vor allem um den karitativen Sinn und Zweck der Veranstaltung. Die Kunstbeute ist ein angenehmer Nebeneffekt angesichts der Tatsache, dass man einigen Menschen das Leben damit ein wenig leichter machen kann. Die Stiftung von Ebo Rau unterstützt krebskranke Kinder, eine Selbsthilfegruppe von Krebskranken sowie den Amberger Hospizverein.
Ein besonderes Anliegen ist dem Arzt ein Waisenhaus für AIDS-Waisen in Johannisburg, für das sich auch die Ambergerin Martina Reiser stark engagiert. „Ohne die Unterstützung durch die Stiftung hätte man das Waisenhaus mit zwanzig Kindern schließen müssen“, wird sie von Rau zitiert. „Auf diese relativ einfache Weise kann man die Kinder nun weiter unterbringen und hoffentlich zu einer Adoption weitervermitteln.“