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Mehr Gäste von auswärts als aus der Nähe
Museum SPUR in Cham
Stadt am "Regenbogen" als Hort der Künste

Der Schriftzug SPUR, gehalten in schmalen Buchstaben, fällt kaum auf. Auch das weiße Haus wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Als ein SPUR-Museum hätte man sich etwas Moderneres vorgestellt. Aber das SPUR-Museum in Cham ist seit 1991 in einem alten Haus untergebracht, einem sehr alten sogar. Es stammt aus der Spätgotik.
Wenn zwischendurch einmal nicht geredet wird, keine Schritte die Dielen zum Ächzen bringen, dann kann man hören, wie draußen der Fluss vorbeizieht. Geräusche spielen abends eine Rolle, wenn der Verkehrslärm an der Florian-Geyer-Brücke verstummt. Untertags fahren die Autos durch das rote „Biertor“ zum Parkplatz an der Stadtmauer, vorbei am Museum SPUR. Das weiß getünchte Haus mit den gelben Fensterlaibungen liegt direkt am Fluss Regen.

Gruppe SPUR:
1957 gründeten die Maler Heimrad Prem (1934-1976), Helmut Sturm (geb. 1932), Hans Peter Zimmer (1936-1992) und der Bildhauer Lothar Fischer (1933–2004) die Gruppe SPUR (vgl. auch „SP Archiv“, Museum Lothar Fischer in Neumarkt).
Sieben Jahre lang arbeiteten die Künstler in dieser Formation eng zusammen. In München, das sie als geistig eng empfanden, landeten sie Skandale. Zeitweise gingen sie ins „Exil“ nach Schweden. Der Stil der SPUR lehnte sich zunächst an die COBRA-Gruppe um Asger Jorn an. Art brut und Pop Art sind bestimmend für die 60er Jahre von SPUR.
Der Standort Cham für ein SPUR-Museum ergab sich aus den oberpfälzer Geburtsorten von Prem (Roding) und Sturm (Furth im Wald), ferner aus dem Engagement lokaler Politiker und der Künstlerfamilien Thomas Niggl und Brigitte Weiss.


Museums- und Ausstellungsleiterin Brigitte Weiss lehnt draußen vor der wuchtigen Eingangstür am Geländer. Sie unterhält sich mit einer Freundin. Es geht um den Sicherheits-Check der Feuerwehr, der gerade stattgefunden hat. Alle Gebäude in städtischer Hand werden regelmäßig überprüft, zumal die alten mit Holzkern. Zwei Brände habe es in letzter Zeit gegeben, den letzten in Untertraubenbach. Schuld sei in beiden Fällen eine Stromleitung gewesen.
Im April führt der Regen Hochwasser. Wenn zur Zeit überhaupt Feuerwehr anrückt, dann eher zum Keller auspumpen als zum Feuer löschen. Aber im Museum ist alles trocken. Noch fließt der Regen unter der Florian-Geyer-Brücke hindurch anstatt sie zu überspülen. Cham – die Stadt am Regenbogen. So wirbt man im Osten der Oberpfalz. Regenbogen? Der Fluss bildet bei Cham mehrere Schleifen, nachdem er sein Quellgebiet um den 1.450 Meter hohen Arber verlassen und Städte wie Lam und Bad Kötzting passiert hat.
Regenbogen: Zeichen der Phantasie. Auf der Florian-Geyer-Brücke thront eine moderne Skulptur. Auch die Parkbänke am Ufer sind auf modernes Design abgestellt. Bis hinauf zum Kräutergarten wiederholt sich das immer gleiche Modell als beiläufige Einladung zum Verweilen. Es sind solche Details, die in Cham wie auch anderswo in der so genannten Provinz Atmosphäre schaffen.

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Chamer Biertor: ursprünglich Burgtor, ab 1642 Sitz des kurfürstlichen Brauhauses.

Moderne Kunst, historisches Gebäude
Idyllisch am Fluss gelegen

Museales Dreigestirn
Museales Dreigestirn