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2006 im Museum SPUR zu sehen: Möbel der Künstlergruppe.

Künstler als Kollektiv
Gruppe SPUR hielt sieben Jahre lang
Wurzeln in der Oberpfalz

Brigitte Weiss über das Museum SPUR
Da gab es eine Meldung in der Süddeutschen Zeitung: Chamer Renaissance-Haus soll abgerissen werden. Es kam die Frage auf, was macht man mit dem Haus? Einige Mitglieder der SPUR stammten ja aus der Oberpfalz. Außerdem gab es die Sammlung Niggl zu SPUR.
Thomas Niggl, Mitglied der „Gruppe Herzogstraße“, ist einer der bedeutendsten SPUR-Sammler in Deutschland. Er hat das Gebäude, einst das Armenhaus, 1987 von der Stadt gekauft und mit eigenen Mitteln saniert. 1989 bin ich dann hier eingezogen und 1991 wurde das Museum eröffnet. Das Museum SPUR wird heuer 15 Jahre alt.
Es kreist bei uns alles um die sieben Jahre der Gruppe SPUR zwischen 1958 und 1965. Das haben wir jetzt 15 Jahre durchgehalten. In jeder Ausstellung sind 20 bis 25 Arbeiten zu sehen. Wenn Sie das hochrechnen, sind das 375 Arbeiten. Die Künstler waren also sehr produktiv, sehr fleißig in diesen Jahren.
Zwar gibt es relativ wenig Gemeinschaftsarbeiten, aber sie haben viel gemeinsam gearbeitet. Anfang der 60er Jahre können Sie einen Prem manchmal gar nicht von einem Sturm unterscheiden. Bei den so genannten Malfestivals haben sie sich ein Thema gesucht. Einer hat angefangen zu malen, nach fünf Minuten wurde das Blatt an den Nächsten weitergereicht und übermalt.
Die Gruppe SPUR muss man immer auch politisch sehen. Die sind in eine Zeit reingewachsen, die Adenauer-Ära, da gab’s ja nichts zu beißen. Das hat die beflügelt, sich rebellisch durchzusetzen. Gemeinsam ist man stärker. Heute haben wir die Ellenbogengesellschaft, die ja gar keine Gruppendynamik mehr zulässt.
... über Cordonhaus und Städtische Sammlung
Cordonhaus und Städtische Sammlung bestehen seit 25 Jahren. Im Cordonhaus finden vor allem Verkaufsausstellungen statt. In der Städtischen Sammlung heißt der Oberbegriff Landschaft, und zwar sowohl regional als auch überregional. Viele Sponsoren steigen ein und schenken uns etwas, weil ihnen die Sammlung gefällt.
... über Heimrad Prem
Der war so verbunden mit seiner Heimat Roding. Das sieht man, das schmeckt man. In seiner Malerei hat er auch seine Roding-Erlebnisse aufgearbeitet: wie er gelebt hat und dieses verrückte Familiendasein zu Hause bei seinen Eltern. Dann die Landschaft mit dem Wasser, diese leichten Hügel oder der Ofen mit dem langen Rohr.
... und über nützliche Charaktereigenschaften für ein Leben auf dem „flachen“ Land
Das sind eigentlich Charaktereigenschaften, die man immer haben sollte. Ich komme am besten damit durch, mich in den Anderen hineinzuversetzen. Aber man muss auch bei sich selber bleiben.

Cordonhaus, Museum SPUR und Städtische Sammlung bilden zusammen das museale Dreigestirn der Stadt Cham. Geleitet werden sie von Brigitte Weiss. Der Name Cordonhaus stammt übrigens vom französischen Wort Cordon (dt. Kette). Gemeint ist eine Kette von Verteidigungsposten entlang der Grenze nach Osten. Im Cordonhaus waren im 17. Jh. Infanterie und berittene Soldaten untergebracht. Öffnungszeiten: Städtische Galerie im Cordonhaus: Mi-So/Fei: 14-17 Uhr; Do 14-19 Uhr; Museum SPUR: von Ostern bis Dreikönig Mi, Sa., So/Fei 14-17 Uhr und nach Vereinbarung; der Eintritt zu allen Häusern ist frei; Email: brigitte.weiss@cham.de; Tel.: 09971/40790; weitere Info unter www.cham.de
„Da fährt jemand von Hamburg nach Wien und interessiert sich für die Gruppe SPUR. Die finden das im Internet, rufen uns an und kommen vorbei. Weit über die Hälfte der Besucher kommt von außerhalb.“ (Brigitte Weiss)

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Gäste willkommen: Diele im Obergeschoss.

Moderne Kunst, historisches Gebäude
Idyllisch am Fluss gelegen

Museales Dreigestirn
Museales Dreigestirn