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Heute Brücke, früher "Schwall".
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Relaxen an der Weißen Laber.

Wanderung Naturerlebnisweg:
Im Tal der Weißen Laber
Laberschwalle, ehemalige Viehtriftwege und der Bisam

Dietfurt im Dreiländereck zwischen Oberpfalz, Nieder- und Oberbayern liegt gerade noch auf heimischem Boden. Die Mentalität der Leute ist vielleicht irgendwo im Nirgendwo zwischen Regensburg und München anzusiedeln. Auf freier Flur wird man freundlich gegrüßt, und dort, genauer: Im Tal der Weißen Laber, sind wir unterwegs. Die Wanderung namens „Der Natur auf der Spur“ führt am Franziskaner-Kloster Dietfurt links vorbei. Schöner aber ist es rechts herum am Wasser entlang zu schlendern, an Klostermauern, Hühnergehege und einem großen Kinderspielplatz vorbei, dann über eine Holzbrücke. Auf der Tour durch die Kleingärten samt Steinhäuschen, Holzlegen und Schilfgrasbüscheln fragen wir dann doch beim Schrebergärtner nach dem offiziellen „Naturerlebnisweg“. Der verlaufe zwar weiter links drüben, „aber Natur kann man hier auch erleben“, gibt er launig Bescheid. Am Parkplatz Weiße Laber treffen beide Strecken sowieso wieder zusammen. Zwecks der besseren Orientierung lassen wir die Auenlandschaft rechts liegen und stapfen durch Löwenzahn, Wiesenschaumkraut und Hirtentäschel rüber zum Schotterweg. Ringsum breitet sich die Hügellandschaft des bayerischen Jura aus, linker Hand erhebt sich der Kreuzberg mit vergoldetem, weithin leuchtendem Kruzifix. An einem Weiher haben zwei Radler aus Breitenbrunn ihre Füße hochgelegt, später werden sie uns winkend überholen. Gleich darauf überqueren wir den „Eisernen Steg“ und tauchen ein in die Idylle der Weißen Laber: Ein mäanderndes Flüsschen, auf dessen Grund noch ein Relief aus Sand und fein gekörnten Steinchen schillert. Gesäumt ist es von Weiden, Erlen und Talwiesen.
Wer seine PET-Flasche vergessen hat, kann an den „Quellen“ aus dem Vollen schöpfen. Josef Schmidt aus Parsberg besucht gerade sein früheres Jagdgebiet und bietet uns ein paar Plastikbecher an. Was er hier denn so gejagt hat? Überraschenderweise weder Rehe, Hirsche noch Hasen, sondern den Bisam. Nein, nicht die Bisam-Ratte, den Bisam. Auf diese Bezeichnung legt Schmidt ziemlichen Wert. Zwölf Jahre lang hat er dem Tier nachgestellt, damit der Fluss nicht breiter wird und verschlammt, nicht Fließgeschwindigkeit und Sauerstoffgehalt sinken. Dann nämlich würde der Laich von Forellen und Eschen dort verpilzen. „Mit das beste Forellengewässer in Bayern“ sei das gewesen, sagt Schmidt. Auch das Haus Wittelsbach aus Breitenbrunn habe hier gefischt. Und was sagt er zum jüngsten Nagetier-Problem? „Der Biber passt an sich schon hierher, aber die Biberpopulation ist meiner Meinung nach zu hoch. Sie unterhöhlen wie der Bisam das Ufer. Dort sind schon Schlepper eingebrochen.“ Bisam ist also nicht gleich Ratte, haben wir gelernt. Der Salamander (Salamander salamander) ist dagegen eindeutig ein Salamander. Auch er kommt im Tal der Weißen Laber laut Informationstafel vor und schafft es in freier Natur, bis zu zwanzig Jahre alt zu werden. Gesehen haben wir (leider) keinen.
An einem ehemaligen Sandsteinbruch vorbei wandern wir weiter zum Schwall. Was das ist, wissen wir erst, als wir davor stehen. Ein eigentümliches Gebilde mit drei Pfosten als Brücke über die Weiße Laber, ist eigentlich Teil einer ehemaligen Bewässerungsanlage. Mit ihrer Hilfe konnte man früher die Wiesen fluten. Heute besticht das kleine Bauwerk als präzise Arbeit aus Granit. Nach seiner Überquerung führt der so genannte Ochsensteig, ein alter Viehtriftweg, steil bergan auf den Kreuzberg. Wer den weiten Bogen über die Burgruine Ödenberg vermeiden will, kann über Hainsberg abkürzen, im Ort sich rechts halten und am Sportplatz zum Kruzifix weiterziehen. Dort öffnet sich ein weiter Ausblick nach Dietfurt und ins Altmühltal. Über Treppen geht es wieder hinab in den Ort.

Wanderung Naturerlebnisweg:
Im Tal der Weißen Laber

Kloster Dietfurt:
Kräuterduft und Meditation

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