Armes Land, reich an Reizen: Blick vom Kastell in Trujillo.
Extremadura
Geschichtsträchtiger Boden
Obzwar hart umkämpft, war die Extremadura im Mittelalter ein gottverlassener Landstrich. Ihr Name leitet sich – vereinfacht gesagt – von der Bezeichnung „Grenzgebiet am Duero“ her und stammt noch aus Zeiten der Rekonquista, der Rückeroberung Spaniens aus der Hand der Araber, die 1492 ihren Abschluss fand. Später kehrten die ehrgeizigen Söhne der Extremadura ihrer Heimat den Rücken, um als Eroberer (Conquistadores) ihr Glück in Übersee zu machen. Francisco Pizarro aus Trujillo, der von Kaiser Karl V. entsandte Entdecker Perus, war nur einer von vielen.
Die Region setzt auf den Tourismus – zu Recht. Mittelalterlich geprägte Städte wie Trujillo und Cáceres sind original erhalten. Cáceres wurde 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, das römisch geprägte Mérida folgte 1993.
Im Vera-Tal, in der nördlichen Extremadura nahe der Stadt Plasencia gelegen, setzte sich Karl V. (1500-1558) zur Ruhe. Seine letzte Wanderung endete in Jarandilla de la Vera, wo er zunächst im Palast der Familie Oropesa wohnte. Heute können im dortigen Parador Touristen übernachten.
Die nachhaltige Zucht des Cerdo Iberico, wie sie Carminia betreibt, lässt ebenso auf einen allmählichen Wandel im Verhältnis zwischen Mensch und Natur auch in Spanien schließen wie die Hinweistafeln im Naturpark Monfragüe nahe Trujillo. Ohne Verbote auszusprechen, versucht man ein gedeihliches Miteinander anzubahnen, in dem die Natur nicht mehr als Feind betrachtet wird, den es zu bezwingen gilt. So stößt man in Monfragüe auf dem Rundweg La Umbria an der Quelle Fuente de la Parra auf ein Holzschild mit dem Vorschlag, „En silencio escucha el canto de las aves“, still zu sein und den Vögeln zuzuhören. Ein Conquistador aus dem 16. Jahrhundert hätte damit wenig anzufangen gewusst.
An einem mit Bänken und Naturstein-Mäuerchen hübsch gestalteten Rastplatz am Fluss Tajo hat sich eine Gruppe Jugendlicher niedergelassen. Sie haben Getränke mitgebracht und grillen. Ihren Abfall nehmen sie hinterher mit.
Unterkunft:
In den Paradores von Jarandilla de la Vera (Tel. 0034/927560117; Fax: 927560088; jarandilla@parador.es) und Plasencia (Tel.0034/927425870; Fax: 927425872; plasencia@parador.es); weitere Informationen zu Paradores unter www.parador.es und www.paradores.de; dort Sondertarife und Rundreisen von Parador zu Parador (unter "Rutas en Paradores"), z.B. "Extremadura - Rundreise auf dem Silberweg".
Nationalpark Monfragüe: Hospedería Parque de Monfragüe direkt im Park; DZ ab 119 Euro in der Hauptsaison; Tel.: 0034/927455245; Vogelstimmen aus dem Park und Info unter www.hotelmonfrague.com
Madrid: Pension Benamar im Szene-Viertel Chuecas (Parkplatzmangel); preisgünstig; einfach, aber gepflegt; Calle San Mateo 20; Tel. 0034/913080092, Fax: 913195255; Email: benamar@benamar.e.telefonica.net
Essen & Trinken:
Spezialitäten der Extremadura sind u.a. Forellen, Zicklein, Schinken und Wurst vom Cerdo Iberico.
Bei Anreise über Madrid evtl. Zwischenstopp in Oropesa an der E90; dort zwei Restaurants, eines davon im Parador; zu empfehlen sind die Tapas in der Bar des Restaurants unterhalb.
Cabezuela del Valle: Restaurant Tío Pío im Zentrum; preiswertes Menü.
Plasencia: Parador; dort u.a. Jamón Iberico und Feigen (higos) im Schoko-Mantel.
Weitere Informationen:
Spanisches Fremdenverkehrsamt München, Tel. 089/530746-0; Fax: 530746-20; munich@tourspain.es
Guter Esser, schlechter Vater
Wandern auf den Spuren Karls V.
Schinken von glücklichen Schweinen
Extremadura als Ziel für Touristen