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Naherholungsgebiet und Arbeitsplätze statt WAA: Überbleibsel vom Protest in Bodenwöhr.
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Ruhrgebiet des Mittelalters
Bodenwöhrer Senke einst reich an Bodenschätzen
Vom Hammerschloss nur noch ein Schild

Im Mittelalter und noch bis ins späte 19. Jahrhundert hat es rund um Bodenwöhr ganz anders ausgesehen als heute. Zum so genannten Ruhrgebiet der Oberpfalz gehörte nämlich auch die Bodenwöhrer Senke mit ihren reichen Bodenschätzen und Wasserreservoirs. Entstanden im erdgeschichtlichen Tertiär, begünstigte diese Mulde die Bildung von Mooren, Torf und schließlich Braunkohle. Als Brennmaterial zum Schmelzen des heimischen Eisenerzes wurden in Bodenwöhr ab 1250 Unmengen von Holz gebraucht. Man gewann es vor allem aus dem vorherrschenden Kiefernbestand. Noch heute ist die Kiefer Hauptbaumart in der Gegend.
An das einstige Hammerwerk erinnert ein nüchternes Schildchen an einem Baumstamm. Es trägt die Aufschrift „Schloßberg“. Aber vom einstigen Hammerschloss sind nicht einmal mehr Grundfesten vorhanden. Einen richtigen Berg gibt es auch nicht. Höchstens einen flachen Hügel. Doch hat sich die mittelalterliche Eisenblüte in den Namen niedergeschlagen. „Blechhammer“ heißt ein Ortsteil von Bodenwöhr.
Neuerdings gibt es einen Lehrwanderweg über Natur und Geschichte der Region. Im Vergleich zum Stampfen der Hämmer mag das Kindergekreisch vom Trampolin harmlos klingen. Mit unserer Grillstationen würden wir wohl kaum anstinken können gegen die riesigen Kohlenmeiler mitten im Wald. Auch eher unwahrscheinlich ist, dass Enten damals schon Zuflucht gefunden haben in einem Naturschutzgebiet.

„Wasserkraft zum Antrieb der Blasebälge und Walzstraßen, Holz für die Meilerkohle, hochwertiges Brauneisenerz und der billige Transportweg auf Flüssen waren verantwortlich dafür, dass die Oberpfalz im Mittelalter zu einem der führenden Zentren der Eisenindustrie aufsteigen konnte.“
Text einer Schautafel auf dem Lehrwanderweg. Er beginnt an der Brücke zwischen Hammersee und Weichselbrunner Weiher.


Vor rund 20 Jahren ging es in der Region weniger friedlich zu. Mit dramatischen Protesten setzte sich die oberpfälzer Bevölkerung gegen die geplante Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf zur Wehr - mit Erfolg. Heute trägt die Industrie, die sich auf dem Areal statt der projektierten WAA angesiedelt hat, zum Aufschwung bei.

Kröten statt Kanuten
Sommerliche Stille am Weichselbrunner Weiher

Früher Abraumhalde, heute Seenplatte
Naherholungsgebiet erster Güte

Service Bodenwöhr