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Angenagter Baum: Nehmen Biber überhand?

Was treibt eigentlich der Biber?
LGS als Biotop
Pflanzen und Tiere fanden Unterschlupf

1992 und 1993 realisierte das Wasserwirtschaftsamt Amberg den ökologischen Ausbau der Vils. Dabei erhielt die begradigte Vils ihren ursprünglichen Verlauf in Form eines Mäanders zurück. Durch Flussteilungen, Altwasserarme und Verbindungsgräben wurde die Länge des Flussabschnitts zwischen der Stadtbrille und dem ehemaligen Klärwerk verdoppelt. Auf die Selbstreinigungskraft des Flusses wirkte sich das positiv aus. Im Bereich der Flussaue entstand durch erdige „Überlaufrinnen“ eine ganze Skala von Nasszonen. Dort legte das Amberger Landschaftsarchitekturbüro Werner Röth einen vielfältigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere an.
Auch der Mensch wurde einbezogen. Geh- und Fahrradwege verlaufen am Flussufer entlang, das zuvor gar nicht zugänglich war. Außerdem öffnen sich die mittelalterlichen Wallanlagen mit der Stadtbrille in Richtung auf das Gelände der Gartenschau. Schon am Kneipp-Becken in der Nähe des Hallenbades geht der städtische Bereich in den naturnahen Lebensraum über. Die dort aufgestellten Skulpturen - entstanden bei einem Bildhauer-Symposium 2003 - definieren das Spannungsfeld Mensch und Natur jeweils neu: durch Materialien wie Holz und Metall, aber auch durch ihre teils urwüchsige Form. Rhythmisierend wiederholt sich dieses Wechselspiel im Umfeld Altes Klärwerk, wo die Périgueux-Brücke hart ins Gelände schneidet. Wilhelm Kochs VESUNA-Turm setzt dort einen im wahrsten Sinn des Wortes heraus ragenden Akzent.

Biber als Störenfried
Eisvogel und Schnäpper erfreuen das Herz. Aber beim Thema Biber vergeht manchem Amberger inzwischen das Lachen. Schließlich unterstehen sich die Nager, systematisch Bäume zu fällen. Aus den Stämmen bauen sie Burgen und Dämme. Und dann knabbern sie auch noch die saftigen Blattkronen ab.
Es heißt, der Mensch würde mit landwirtschaftlichen Nutzflächen viel zu weit in den Lebensraum des Bibers vordringen. Einige Zeitgenossen fragen sich allerdings, ob man die gefräßigen Vegetarier nicht am besten zum Abschuss freigibt, bevor die letzte Salweide gefällt ist? Schließlich sollte doch auch so ein Biber irgendwann merken, dass es sonst außer Hartgeld bald nichts mehr zu futtern gibt. Die Tatsache, dass gerade Weiden langsam aber sicher nachwachsen, ändert an dieser Einstellung wenig.
Aus dem Blickwinkel des Jahres 1996 verwundert der Ärger. Jeder, der einen Biber zu Gesicht bekam, war damals hellauf begeistert. Für die Einen ist er "Gestalter der Auen", für die Anderen gefräßiger Störenfried: Der Biber wird wohl auch künftig die Gemüter spalten.


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Vils in Schleifen gelegt
LGS wurde lange im Voraus geplant.

Viel Platz für Sport und Spiel
Breit gefächertes Freizeitangebot

Als alte Hauptstadt wachgeküsst
Perspektive für die Zukunft

LGS als Biotop
Mensch und Natur ausbalancieren